Augsburgs Gedenktafeln und Gedenkinschriften bezeugen seit der Zeit der Römer die Geschichte dieser großen deutschen Stadt. Oft sieht man diese mitunter unscheinbaren oder teils versteckt angebrachten Tafeln sowie ihre Texte und Daten nicht. Andere nimmt man noch nicht einmal dann bewusst wahr, wenn man sie täglich sieht. Dabei sind diese Gedenktafeln und Gedenkinschriften, ganz gleich, ob aus Stein, Metall, Holz, Glas oder anderen Materialien gefertigt, eine Stadtchronik im Kleinen. Sie erinnern an längst vergangene Ereignisse, an verschwundene Bauwerke und immer wieder an Menschen – an Kaiser und Könige, Heilige und Künstler, Unternehmer und Stifter, Politiker und Publizisten, Bauherrn und Baumeister, Industrielle und Handwerker, Erfinder, Sportler und stadtbekannte Originale sowie nicht zuletzt an Opfer des NS-Regimes.

Dieses Buch hat die Stadt Augsburg anlässlich des 100. Todestags des großen Stifters Friedrich Prinz, an den jeweils eine Gedenkinschrift in Augsburg und in Kairo erinnert, herausgegeben. Franz Häußler hat dafür 283 Gedenktafeln und Gedenkinschriften zusammen gestellt und porträtiert. Häußlers Werk hat eine 30-jährige Vorgeschichte, denn sein Buch basiert auf Recherchen für eine Zeitungsserie in der „Augsburger Allgemeinen“ („Stadtgeschichte in Stein gehauen“), die 1981 begann und 1987 mit der 150. Folge endete. Weil aber diese Form der Erinnerungskultur nicht „nur“ Geschichte, sondern weiterhin gepflegte Praxis ist und bleiben wird, erfasst Franz Häußler in diesem Buch auch aktuellere Gedenktafeln und Gedenkinschriften. Wer das Buch zur Hand nimmt, lernt Augsburg und seine lange Geschichte, aber auch kaum bekannte Facetten der Stadthistorie kennen.