Wasserkraft in Augsburg

Auf fast 200 Kilometern Gesamtlänge durchziehen der Lech und die Wertach, ihre Kanäle und zahlreiche Quellbäche das Stadtgebiet von Augsburg. An den beiden Flüssen und am fast 90 Kilometer langen Netz ihrer Kanäle erzeugen heute rund 40 Wasserkraftwerke mit circa 100 Millionen Kilowattstunden den Strom für mehr als 40000 Durchschnittshaushalte. Der Augsburger Stadthistoriker Franz Häußler porträtiert sämtliche Wasserkraftanlagen im Stadtgebiet – ihre Lage, ihre Geschichte, ihre Architektur, ihre Technik und ihre Leistung.

 

Vor mehr als 100 Jahren hat sich letztmals ein Autor an ein vergleichbares, ähnlich umfassendes Werk gewagt. Auf den 216 großformatig bebilderten Seiten dieses Buchs beschreibt Franz Häußler aber nicht nur die Wasserkraftnutzung der Gegenwart. Der Autor leitet vielmehr auch durch die lange Geschichte der Wasserkraftnutzung in Augsburg, die mit den Mühlen der Römer begann. Die Wasserkraft war das „Erdöl des Mittelalters“: Sie trug maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufstieg Augsburgs bei. An den Kanälen wurde nicht nur Getreidegemahlen. Hier trieben Wasserräder Säg-, Polier-, Walk- und Papiermühlen, Eisen- und Kupferhämmer an. Die Kunsthauptstadt Augsburg wäre ohne diese Triebwerke ebenso wenig denkbar gewesen wie die Stadt der Drucker und Verleger.


Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza und Autor Franz Häußler präsentieren das neue Buch zur "Wasserkraft in Augsburg" vor dem historischen Wasserwerk am Hochablass. © swa/Thomas Hosemann

In den Wasserwerken trieb Wasserkraft die Wasserräder der Pumpwerke an, die das Trinkwasser in die Wassertürme hoben. Und auch die hölzernen Trinkwasserleitungen wurden mithilfe der wasserradgetriebenen Deichelbohrmaschinen gefertigt. 1761 waren an den Kanälen und Bächen der Stadt 78 Triebwerke mit 163 Wasserrädern in Privatbesitz in Betrieb, weitere 17 Wasserräder drehten sich in städtischen Wasserwerken.

 

Ab 1840 wurden die Augsburger Wasserkräfte zum Motor der frühen Industrialisierung der Stadt. Seither übertrugen Turbinen die Kraft des Wassers direkt auf die Maschinen riesiger Textil- und Maschinenbaufabriken. 1902 ging Augsburgs erstes Strom erzeugendes Wasserkraftwerk in Betrieb. Die Fabriken sind fast völlig verschwunden. Doch die Bedeutung der Wasserkraft blieb nicht nur erhalten: Sie nimmt vielmehr immer noch weiter zu.

 
Titel:
Wasserkraft in Augsburg
Autor/-in:
Franz Häußler
Herausgeber:
Stadtwerke Augsburg Wasser GmbH
Format:
215 x 285 mm, 216 Seiten, 186 Abbildungen
ISBN:
978-3-939645-85-6
Preis:
24,90 Euro
Erscheinungsjahr:
2015
 

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