Jetzt erschienen: "1000 Jahre Mering"
Im Jahr 1021 wurde die heutige Marktgemeinde Mering in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. als „Villa Moringa“ zum ersten Mal schriftlich genannt. Das Dorf im bayerisch-schwäbischen Grenzland hatte prominente Herren: Auf die Welfen folgte 1167 der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa, und von den Staufern erbten die Wittelsbacher 1268 den Ort an der Paar. Das Schloss, die Pfarrkirche St. Michael und die Kapelle St. Franziskus erinnern an die Wittelsbacher, die Bayern bis 1918 regierten. Nur wenige Kilometer südöstlich der Reichsstadt Augsburg lebten die Meringer nicht nur an einer Landesgrenze, sondern auch an einer Kulturgrenze, an einer Sprach- und einer konfessionellen Grenze. Das bekam Mering im Dreißigjährigen Krieg leidvoll zu spüren, als plündernde Truppen der Schweden diesen Ort in Brand steckten. Den Großmachtwahn der Wittelsbacher musste Mering erneut bezahlen, als 1704 im Spanischen Erbfolgekrieg das Schloss und das Dorf niederbrannten. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wie in den Kriegen Napoleons litt der Ort unter Plünderungen. Für die Königskrone der Wittelsbacher bezahlten Meringer in den eisigen Weiten Russlands mit ihrem Leben.
Präsentierten am 18. November 2022 stolz die neue Meringer Ortschronik (von links): Merings Altbürgermeister Hans-Dieter Kandler, Verleger Martin Kluger, Verlagslektorin Candida Sisto, wissenschaftlicher Betreuer Dr. Stefan Breit und Merings Erster Bürgermeister Florian A. Mayer. Foto: Bernhard Weizenegger
Dieses Buch beschreibt Mering vor dem Hintergrund der „großen“ Geschichte, beleuchtet aber vor allem das Leben von Fabrikbesitzern und Schlossherren, von Bauern, Handwerkern und Künstlern: Porträtiert werden eine Reichstagsabgeordnete, eine Schriftstellerin und Mäzenatin, eine Weltklasse-Tennisspielerin, Originale und Kommunalpolitiker. Es geht um Kirche und Schule, das rege Vereinsleben und die Eisenbahn, die Mering mit München und Augsburg verbindet. Die Chronik beschreibt die Ortsteile Baierberg, Meringerzell, Reifersbrunn und den Ortsteil St. Afra, der für 2000 Vertriebene und Flüchtlinge zur neuen Heimat wurde.
Zum Buch
Die Chronik auf der Webseite der Marktgemeinde Mering
Bei der Buchpräsentation im Meringer Gasthof "Andechser" freuten sich Merings Erster Bürgermeister Florian A. Mayer, Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko – der in seinem Grußwort betonte, dass die Chronik für Mering auch für die zahlreichen in jüngerer Zeit zugezogenen Neubürger und Neubürgerinnen „enorm wichtig“ sei –, Vizelandrätin Silvia Rinderhagen und Merings Kulturbeauftragter Klaus-Dieter Ruf (von links) über die druckfrische Chronik und das frisch gezapfte Festbier. Foto: Bernhard Weizenegger